Ein Meilenstein für die automatisierte Mobilität in der Schweiz
In Furttal bei Zürich nimmt etwas Neues Gestalt an. Nach jahrelanger Vorbereitung hat das Pilotprojekt iamo - intelligente automatisierte Mobilität die offizielle Bewilligung erhalten, seine Fahrzeuge im selbstfahrenden Modus auf öffentlichen Strassen zu betreiben. Für das Ökosystem der Schweizer Mobilität ist dies mehr als ein technischer Schritt. Er markiert den Eintritt in eine neue Phase, in der automatisierte Mobilität unter realen Bedingungen zu funktionieren beginnt, eingebettet in die tägliche Mobilitätslandschaft einer ganzen Region.
Für SAAM zeigt dieser Meilenstein, wie die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Forschung, Industrie und der Gesellschaft die Schweiz auf koordinierte und verantwortungsvolle Weise voranbringt. Es ist genau die Art von kooperativer Dynamik, die unser Ökosystem stärkt und die Innovation beschleunigt.innovation.

Von der Kartografie zum Praxistest: eine solide Grundlage
In den vergangenen Monaten sind die Projektteams die Straßen Furttals mehrfach abgefahren, um eine detaillierte digitale Karte zu erstellen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Navigationssystemen enthält diese Karte präzise Attribute wie Fahrbahnbreiten, Bordsteinhöhen, Fahrbahnmarkierungen und Ampeln. Kombiniert mit Sensordaten von LiDAR, Kameras und GPS bildet sie die Grundlage für sicheres automatisiertes Fahren.
Vor dem Einsatz auf öffentlichen Straßen wurden die Fahrzeuge auf privatem Gelände getestet, wo sie komplexe Interaktionen meisterten: Radfahrer, Fußgänger, unvorhersehbare Hindernisse. Diese Schritte haben dafür gesorgt, dass der automatisierte Betrieb nun auf ausgewählten öffentlichen Straßen beginnen kann, wobei zunächst Sicherheitsfahrer hinter dem Steuer sitzen.
Die verwendete Technologie stammt von WeRide, einem Unternehmen, das in mehr als 30 Städten weltweit tätig ist und über Millionen von Kilometern Erfahrung im automatisierten Fahren verfügt. Dieses internationale Know-how wird nun während der gesamten Trainingsphase an die Schweizer Bedingungen angepasst.
Warum automatisierte Mobilität für die Schweiz wichtig ist
Die beteiligten Kantone (Zürich und Aargau) verstehen das Projekt als Antwort auf konkrete Mobilitätsherausforderungen.
Das Bevölkerungswachstum, das steigende Verkehrsaufkommen und die Lücken im öffentlichen Verkehr in dünn besiedelten Gebieten verlangen nach neuen Angeboten. Regierungsrat Stephan Attiger erklärte: "Eine einstündige Busverbindung in ländlichen Gebieten ist nicht attraktiv genug." Für ihn kann die automatisierte Mobilität dazu beitragen, wesentliche Lücken zu füllen und den öffentlichen Verkehr zu unterstützen, nicht zu ersetzen.
Dies spiegelt einen allgemeinen Trend wider: Die Grenzen zwischen individueller Mobilität und öffentlichem Verkehr werden immer fließender. Wie Vertreter der SBB feststellten, können automatisierte Fahrzeuge die Frequenz und Flexibilität auf kurzen Strecken erhöhen, so dass mehr Menschen den Schienenverkehr effizient erreichen können.
Für SAAM deckt sich dies perfekt mit unserer Mission: Wir wollen sicherstellen, dass die automatisierte Mobilität das gesamte Mobilitätssystem der Schweiz stärkt, indem wir einen besseren Zugang, mehr Flexibilität und neue Möglichkeiten für eine effiziente Mobilität der Menschen schaffen.
Wie geht es weiter: Ausbildung, Prüfung und öffentlicher Dienst im Jahr 2026
Der Weg in die Zukunft gliedert sich in drei große Phasen:
Das Angebot ist als echter Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs konzipiert und in die bestehenden Mobilitätsströme der Region Furttal integriert.
Trainingsphase auf öffentlichen Straßen
Die Fahrzeuge fahren zunächst im automatisierten Modus mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h und werden von Sicherheitsfahrern überwacht. Die Trainingsfahrten finden zu verschiedenen Tageszeiten und mit unterschiedlichem Verkehrsaufkommen statt und werden von einer örtlichen Fahrschule unterstützt.
Testphase ohne Sicherheitsfahrer
Sobald genügend Daten, Erfahrung und Stabilität vorhanden sind, wird der Fernbetrieb aufgenommen. Geschultes Personal wird die Fahrzeuge von einer zentralen Einsatzzentrale aus überwachen. In dieser Phase wird die langfristige Betriebssicherheit überprüft.
Öffentlicher Dienst im Jahr 2026
Ab der ersten Hälfte des Jahres 2026 können die Einwohner Fahrten über eine App buchen und eine von 460 vorgesehenen Haltestellen auswählen. In der ersten Phase werden drei elektrische Nissan Ariya-Fahrzeuge zur Verfügung stehen, später sind Kleinbusse geplant.


Eine einzigartige Zusammenarbeit in der Schweiz
Das iamo-Pilotprojekt basiert auf der Zusammenarbeit zwischen dem Swiss Transit Lab, den Kantonen Zürich und Aargau, der SBB, Industriepartnern, Technologieanbietern wie WeRide, Cloud-Infrastrukturspezialisten wie UMB und vielen lokalen Akteuren. Jeder von ihnen bringt wichtiges Fachwissen ein, um Sicherheit, Qualität, Zuverlässigkeit und langfristige Rentabilität zu gewährleisten.
Für SAAM veranschaulicht dieses Projekt die Stärke des Schweizer Modells:
- öffentliche Institutionen schaffen den Rahmen,
- die Industrie bringt die Technologie ein,
- Forschungs- und Non-Profit-Organisationen koordinieren das Wissen,
- und das Ökosystem sorgt gemeinsam dafür, dass die Innovation auf die öffentlichen Bedürfnisse abgestimmt bleibt.
Wenn diese Kräfte zusammenwirken, kommt die Schweiz voran.
Warum dieser Moment für die Zukunft der automatisierten Mobilität wichtig ist
Mit dem Einsatz der ersten automatisierten Fahrzeuge auf öffentlichen Strassen in einer strukturierten Pilotregion schlägt die Schweiz ein neues Kapitel auf. Die in den kommenden Monaten gewonnenen Erkenntnisse (in technischer, betrieblicher, sozialer und verhaltensbezogener Hinsicht) werden die künftigen Dienstleistungen in der ganzen Schweiz beeinflussen.
Wir von SAAM sind überzeugt, dass die automatisierte Mobilität ein echter Gewinn für die Schweiz sein kann, wenn sie auf koordinierte, transparente und integrative Weise entwickelt wird. Das iamo-Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Wir beglückwünschen alle beteiligten Partner und freuen uns darauf, die nächsten Schritte zu unterstützen.
Die automatisierte Mobilität ist keine ferne Zukunft mehr. Sie nimmt heute Gestalt an, auf realen Strassen, für reale Gemeinschaften, und die Schweiz baut sie gemeinsam auf.
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