Europas erstes wirtschaftlich tragfähiges automatisiertes Busdepot ist bereit für den Prototypenbau! Werden Sie Teil dieser Reise sein? 

Der Bau des ersten Prototyps eines automatisierten Busdepots mit dem Namen „AutoDepot“ steht kurz bevor. „AutoDepot“ basiert auf einer umfassenden Vorstudie, die die wirtschaftliche, technologische und rechtliche Machbarkeit eines tragfähigen Konzepts für automatisierte Busdepots bestätigt hat.

Geschrieben von

Raphaël Sauvain

Veröffentlicht am

31/07/2024
BlogAutoDepot, Projekt

Nach einer umfassenden Vorstudie, die die wirtschaftliche, technologische und rechtliche Machbarkeit eines tragfähigen Konzepts für ein automatisiertes Busdepot bestätigt hat(der vollständige Bericht ist hier verfügbar), freuen wir uns, die nächste Phase ankündigen zu können: den Bau des ersten Prototyps mit dem Namen "AutoDepot". Wir sind derzeit dabei, ein Konsortium zukunftsorientierter Partner aufzubauen, um dieses Projekt ins Leben zu rufen. 

Ein kritischer Schritt bleibt: die Anschaffung eines Drive-by-Wire-Busses oder die Nachrüstung eines bestehenden Modells, da diese Technologie noch nicht auf dem Markt verfügbar ist. Dies ist eine einmalige Chance für einen Bushersteller, Innovationsführer zu sein und sich einen Wettbewerbsvorteil auf dem Schweizer Markt zu verschaffen. Da sich bereits mehrere Schweizer Verkehrsbetriebe für das Projekt engagiert haben, ist das Potenzial für Wachstum und Zusammenarbeit attraktiv.  

Derzeitige Konsortialpartner:  

  • AMAG Innovation & Venture Lab
  • BERNMOBIL Städtische Verkehrsbetriebe Bern
  • Embotech AG 
  • PostAuto AG
  • SAAM Schweizerischer Verband für autonome Mobilität 
  • SwissMoves (HEIA-FR, HEG-FR, UNIFR) 
  • TPG Öffentliche Verkehrsmittel in Genf 
  • Transports publics fribourgeois Trafic (TPF Trafic SA) 
  • VBSH Verkehrsbetriebe Schaffausen 
  • VBZ Verkehrsbetriebe Zürich

AutoDepot in Kürze 

Das AutoDepot-Projekt stellt einen innovativen Ansatz für die Automatisierung von Busdepots vor, bei dem fortschrittliche infrastrukturbasierte Technologie zur Verbesserung von Effizienz und Sicherheit eingesetzt wird. Innerhalb des Betriebshofs fahren die Busse mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3 km/h und gewährleisten so kontrollierte und sichere Bewegungen. Die Intelligenz des Systems liegt in erster Linie in der Infrastruktur und nicht in den Bussen selbst, die nur mit Drive-by-Wire-Technologie ausgestattet sind und über keine Onboard-Automatisierung verfügen. Das System basiert auf einer Fernüberwachung. Wenn ein Bus auf ein Hindernis stößt, das er nicht selbständig überwinden kann, wird das zentrale Managementsystem sofort benachrichtigt und eine Warnung an die Betriebszentrale ausgegeben, wo er auf der Grundlage der Empfehlungen des Systems fundierte Entscheidungen treffen kann. 

Die Vision für intelligentere, effizientere Busdepots 

Mit diesem Projekt sollen die Ineffizienzen in den Busdepots beseitigt werden. Tatsächlich verbringen die Fahrer in dem Depot, in dem die Studie durchgeführt wurde, 15.000 Stunden mit unproduktiven Aufgaben. Es wurde geschätzt, dass 50 % dieser Stunden durch ein automatisiertes Depot eingespart werden könnten, in dem die Busse autonom von einer Wartungsstation zur anderen fahren könnten, so dass der Fahrer für den Betrieb des öffentlichen Verkehrs frei wäre. 

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies Folgendes:  

  • 7'500 eingesparte Stunden pro Jahr für ein 100-Bus-Depot 
  • CHF 600'000.- an Einsparungen pro Jahr und Depot in der Schweiz 
  • Einsparungen von mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr für Europa 

Jeden Tag verbringen Busfahrer viel Zeit mit Warten, Manövrieren und Abstellen von Bussen in den Betriebshöfen. Diese Tätigkeiten tragen nicht direkt zum Fahrgastservice bei und stellen einen erheblichen versteckten Kostenfaktor im öffentlichen Verkehr dar. Durch die Automatisierung dieser Prozesse und den Wegfall des Fahrers versucht AutoDepot, diese Zeit zurückzugewinnen und sie in produktive Zeit umzuwandeln, von der Fahrer, Fahrgäste und Betreiber gleichermaßen profitieren. 

Die aktuelle Situation 

Der Fahrermangel  

In der aktuellen Landschaft des öffentlichen Verkehrs ist der Mangel an Busfahrern ein wachsendes Problem. In der Vorstudie gaben 60 % der ÖPNV-Betreiber an, dass sich der Fahrermangel im nächsten Jahrzehnt auf ihren Betrieb auswirken wird. 

Ganz Europa ist mit dem gleichen Problem konfrontiert. Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) berichtet, dass es in Europa derzeit 105.000 unbesetzte Stellen für Busfahrer gibt, eine Zahl, die seit 2022 um 54 % gestiegen ist. Dieser Mangel wird sich bis 2028 voraussichtlich mehr als verdoppeln, so dass mehr als 275.000 Stellen unbesetzt bleiben könnten, wenn keine signifikanten Maßnahmen ergriffen werden(IRU | World Road Transport Organisation)(Route One). 

Die Überalterung der Fahrerpopulation verschärft dieses Problem noch, da mehr als 40 % der Busfahrer über 55 Jahre alt sind und weniger als 3 % unter 25 Jahren. Diese demografische Lücke verdeutlicht die dringende Notwendigkeit von Strategien, um jüngere Fahrer für den Beruf zu gewinnen. Der Mangel wirkt sich auch auf die Fähigkeit der Betreiber aus, zu expandieren und die Servicequalität aufrechtzuerhalten. 75 % der Betreiber sind nicht in der Lage, zu wachsen, um die Kundennachfrage zu befriedigen, und 48 % sehen sich aufgrund des Fahrermangels einer sinkenden Produktivität gegenüber(Route One). 

Vor diesem Hintergrund ist die Maximierung der produktiven Stunden von entscheidender Bedeutung. Einer der Hauptgründe für die Einführung automatisierter Busdepots ist die direkte Lösung dieses Problems.  

Unfälle auf dem Betriebshof 

Unfälle in Busdepots stellen für die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel eine große Herausforderung dar und beeinträchtigen sowohl die Sicherheit als auch die betriebliche Effizienz. Im Rahmen der Vorstudie gaben 4 von 5 Verkehrsunternehmen an, in den letzten zehn Jahren Unfälle erlitten zu haben. Die Zahl der Unfälle auf dem Betriebshofgelände ist sehr unterschiedlich und liegt zwischen 3 und 50 pro Jahr und Betriebshof. Bei diesen Unfällen handelt es sich in erster Linie um Zusammenstöße zwischen Bussen und Bussen, die gegen Hindernisse prallen und Sachschäden verursachen. Viele dieser Unfälle waren auf unvorsichtiges Manövrieren innerhalb des Betriebshofs zurückzuführen. 

Auch wenn die finanziellen Einzelheiten der durch diese Unfälle entstandenen Schäden in dem Bericht nicht offengelegt werden, sind die Auswirkungen unbestreitbar erheblich. Diese Unfälle führen nicht nur zu direkten Reparaturkosten, sondern auch zu Ausfallzeiten und möglichen Betriebsunterbrechungen

Die AutoDepot-Lösung 

Im Gegensatz zu herkömmlichen autonomen Busdepots, die sich auf die Automatisierung der Busse konzentrieren, verlagert AutoDepot den Schwerpunkt auf die Infrastruktur. Das bedeutet weniger Änderungen an den Bussen, geringere Kosten und eine besser skalierbare Lösung. Die Infrastruktur nutzt eine Kombination aus Sensoren, Kameras und automatisierten Steuerungssystemen, um die Busse zu ihren Wartungsstellen und Parkplätzen zu leiten und einen reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten. 

Wenn die Busse einfahren, werden sie nahtlos durch verschiedene Stationen wie Waschen, Tanken und Wartung geleitet, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. 

Dieser Ansatz minimiert den Bedarf an teuren Änderungen an jedem Bus. Stattdessen wird der Betriebshof selbst zum intelligenten Knotenpunkt, der die Busbewegungen effizient steuert und verwaltet.  

Dies senkt nicht nur die Kosten, sondern vereinfacht auch den Implementierungsprozess. 

Projektziele und Nutzen 

  • Vorführung des AutoDepot-Konzepts
    Durch die Vorführung der Technologie in der Praxis soll das Projekt die Vorteile der Automatisierung aufzeigen, darunter verbesserte Effizienz, erhöhte Sicherheit und geringere Betriebskosten. Diese Demonstration ist ein entscheidender Schritt, um das Vertrauen und die Unterstützung der Beteiligten zu gewinnen, einschließlich der Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel, der politischen Entscheidungsträger und der Hersteller.  
  • Validierung der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen.
    Um alle Hypothesen der Studie zu validieren, ist ein Pilotprojekt unerlässlich. In diesem Pilotprojekt werden die Hypothesen unter realen Bedingungen getestet, um sicherzustellen, dass die Technologie die erforderlichen Leistungsstandards erfüllt und wirtschaftlich tragfähig ist. Darüber hinaus wird sich das Projekt mit allen rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen befassen, um die Einhaltung bestehender Gesetze zu gewährleisten und auf die Schaffung neuer Rahmenbedingungen hinzuarbeiten, die die Automatisierung im öffentlichen Verkehr unterstützen. 

Die Vorteile einer AutoDepot-Mitgliedschaft 

Anerkennung für Pionierarbeit
Dieses bahnbrechende Projekt wird in der Branche und in den Medien große Aufmerksamkeit erregen und die beteiligten Partner als Innovationsführer hervorheben. Es bietet die einmalige Gelegenheit, zu den frühen Erstanwendern der ersten wirtschaftlich tragfähigen automatisierten Busdepot-Technologie zu gehören.  

Gemeinsames Wachstum
Der Beitritt zum AutoDepot-Konsortium bedeutet die Zusammenarbeit mit einer vielfältigen Gruppe von Branchenführern, Technologieunternehmen und akademischen Einrichtungen. Diese Zusammenarbeit fördert den Wissensaustausch, treibt Innovationen voran und stärkt die kollektive Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern und Projektziele zu erreichen. 

Möglichkeiten zur Markterweiterung
Da viele Schweizer Verkehrsbetriebe bereits an Bord sind, bietet das AutoDepot-Projekt einen strategischen Einstieg in den Schweizer Markt. Hersteller und Technologieanbieter können ihre Innovationen präsentieren und sich als Marktführer in einem Markt etablieren, in dem Automatisierung und intelligente Infrastrukturlösungen rasch an Bedeutung gewinnen. 

Technologische Innovation
Mit dem Eintritt in die nächste Phase des AutoDepot-Projekts haben die Bushersteller die einmalige Gelegenheit, bei der Entwicklung der Drive-by-Wire-Technologie und der intelligenten Infrastruktur eine führende Rolle zu übernehmen. Die Teilnahme an diesem bahnbrechenden Projekt ermöglicht es den Partnern, an der Spitze der technologischen Innovation zu stehen, Industriestandards zu setzen und den Weg für die breite Einführung automatisierter Busdepots zu ebnen. 

Anwendungen und Erfolgsgeschichten aus der Praxis

Globale Innovationen in der Automatisierung von Busdepots - Fallstudien aus aller Welt 

  1. Frankreich - RATP und Partner
    Im Jahr 2018 rüsteten RATP, CEA List und Iveco Bus einen Bus mit Sensoren und Navigationssteuerungen nach, um autonome Parkmanöver durchzuführen. Das Projekt hat das Potenzial aufgezeigt, die Arbeitszeit des Fahrers und den Bedarf an Parkraum zu reduzieren und gleichzeitig den Fahrer mit technischen Hilfsmitteln zu unterstützen. 
  1. Schweden - Autonomer Bus auf dem Betriebshof
    Im Jahr 2019 haben Volvo und Keolis einen autonomen Bus auf einem Betriebshof in Göteborg vorgeführt und gezeigt, dass er in der Lage ist, selbstständig vom Parkplatz zum Reinigungs- und Ladebereich zu navigieren. Dank der OppCharge-Technologie konnte der Bus ohne manuellen Anschluss aufladen, was den nahtlosen autonomen Betrieb auf dem Betriebshof verdeutlicht. 
  1. Seoul Robotics LV5 CTRL TWR (Südkorea)
    Dieses von Seoul Robotics entwickelte System, das in Zusammenarbeit mit BMW eingesetzt wird, demonstriert die Leistungsfähigkeit des infrastrukturbasierten Fahrzeugmanagements. Das Ergebnis ermöglicht Tausenden von Fahrzeugen das gleichzeitige autonome Fahren in einem kontrollierten Netzwerk, wobei sie mit hoher Präzision sicher um Hindernisse und andere Fahrzeuge herum navigieren. 
  1. Deutschland - BMW Startup-Garage - BMW, Seoul Robotics, Embotech & andere
    Das Projekt "Automatisiertes Fahren im Werk" der BMW Group, an dem die Startups Seoul Robotics und Embotech beteiligt sind, führt im Jahr 2021 das autonome Fahren auf dem Werksgelände ein, wobei infrastrukturelle Sensoren anstelle von fahrzeugmontierten Sensoren verwendet werden. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es jedem Fahrzeug, autonom zu navigieren, und bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile, da der Bedarf an zusätzlichen bordeigenen Sensoren reduziert wird. 

Schließen Sie sich dem AutoDepot an und werden Sie Teil der Zukunft des öffentlichen Verkehrs 

Die Zeit ist gekommen 

Die Zukunft des öffentlichen Verkehrs ist da, und sie ist automatisiert, effizient und nachhaltig. Das AutoDepot ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung dieser Vision. 

Die Mitglieder des Konsortiums profitieren davon, an der Spitze der Innovation im öffentlichen Verkehr zu stehen. Sie erhalten frühzeitig Zugang zu neuen Technologien, verbessern ihre betriebliche Effizienz und positionieren sich als Branchenführer. Dieser strategische Vorteil stärkt nicht nur ihre Marktpräsenz, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für Wachstum und Zusammenarbeit. 

Interessierte Parteien können sich an den Schweizerischen Verband für Autonome Mobilität (SAAM) wenden, um weitere Informationen zu erhalten und den Kooperationsprozess zu starten. 

Gemeinsam können wir Busdepots umgestalten und die Fahrer unterstützen. 

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