Fernüberwachung von Fahrzeugen (Teleoperation)

Projekt

Fernüberwachung von Fahrzeugen (Teleoperation)

Standort

Freiburg

Einführungsjahr(e)

2019

Projektstatus

Entwicklung und Umsetzung eines zentralen Teleoperationskonzepts, das die Fernsteuerung von automatisierten und vernetzten Fahrzeugen unter Berücksichtigung von Sicherheits- und Cybersicherheitsanforderungen ermöglicht.

Initiiert von

SwissMoves-1
Beteiligte SAAM-Mitglieder

Vollständige Beschreibung

Bislang haben mehrere Verkehrsbetriebe in der Schweiz Tests mit automatisierten Fahrzeugen durchgeführt. Zwar haben diese Tests jedem Betreiber wertvolles technisches, betriebliches und organisatorisches Know-how gebracht, doch scheint dieser individualistische und kostspielige Ansatz einen Break-even-Punkt erreicht zu haben. Eine koordinierte und skalierbare Lösung zur erfolgreichen Umsetzung einer effizienten Mobilität auf nationaler Ebene fehlt derzeit.

Um teleoperierte automatisierte Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen einzusetzen, müssen noch rechtliche, technische und soziale Beschränkungen überwunden werden. Aus rechtlicher Sicht dürfen Fahrzeuge gemäß dem 1968 unterzeichneten Wiener Übereinkommen und den geltenden Bundesverordnungen nicht ohne einen Fahrer an Bord verkehren. Die technische Herausforderung besteht darin, ein zentralisiertes Teleoperationssystem zu entwickeln, das die Fernsteuerung von vernetzten Fahrzeugen ermöglicht und gleichzeitig die Sicherheit (einschließlich der Cybersicherheit) gewährleistet. Und schließlich gibt es Einschränkungen in Bezug auf die soziale Akzeptanz des Einsatzes von Teleoperationen im öffentlichen Verkehr, insbesondere bei Nutzern, die auf die Unterstützung durch eine physische Person angewiesen sind.

Dank dieses Projekts konnte das Konzept der Teleoperation auf allen Ebenen (technische, wirtschaftliche, soziale und rechtliche Akzeptanz) nachgewiesen werden. Das Projektteam arbeitete an Algorithmen für die autonome Mobilität (Wahrnehmung, Lokalisierung, Flugbahnplanung), an Sicherheits- und Cybersecurity-Aspekten, an der Modellierung des Konzepts und an der Simulation zur Validierung der Anforderungen. Darüber hinaus wurde die Teleoperationstechnologie bis zu einem Proof-of-Concept-Niveau entwickelt und ist nun einsatzfähig. Die Demonstration des teleoperierten Fahrzeugs fand am 18. Mai 2021 statt, mit einer Pressekonferenz, an der wichtige nationale Medien teilnahmen, die unsere Technologie in der ganzen Schweiz verbreiteten. Darüber hinaus nahmen Vertreter des öffentlichen Verkehrs, der Universitäten und der Politik an der Demonstration teil.

Die Ergebnisse sind eine Analyse des Business Case und der sozialen Akzeptanz von Teleoperation, ein technisches Konzept eines Teleoperationssystems, die Identifizierung von Sicherheitsfunktionen, die für den Fernbetrieb notwendig sind, Einstellungen und Konfigurationen des automatisierten Fahrzeugs sowie die Kriterien für die Verifizierung, Validierung und Homologation eines Teleoperationssystems.

Unsere nächste Vision ist die weitere Entwicklung der Teleoperation. In der Tat wurden bereits konkrete Möglichkeiten identifiziert, wie z.B. das autonome und teleoperierte Warenauslieferungsfahrzeug, teleoperierte Produktions- und Landwirtschaftsmaschinen, autonomes Busmanagement in Depots, die durch Teleoperation überwacht werden, der Aufbau eines Ökosystems für die Mobilität von Menschen und Gütern in Geschäftsbereichen sowie andere Initiativen.

Einige unserer anderen Projekte

Migronomous (LOXO)

2023

Nach einer unkomplizierten Online-Bestellung werden die bei der Migros angeforderten Produkte in das Lieferfahrzeug geladen. Der "LOXO Alpha" macht sich dann auf den Weg, um die 500 Meter bis zum Standort von Schindler zurückzulegen und die entsprechenden Artikel zu liefern.

Initiiert von

Linie 13 des Swiss Transit Lab

2022+

Mit der Linie 13 steht das Swiss Transit Lab vor einem weiteren Schritt in der Entwicklung der automatisierten Mobilität im öffentlichen Verkehr. Mit dem geplanten Pilotprojekt wird noch in diesem Jahr eine Pilotlinie im Stadtzentrum von Schaffhausen zwischen dem Bahnhof und dem Entwicklungsareal Stahlgiesserei in Betrieb genommen. Die Erschliessung der ersten und letzten Meile durch automatisierte Fahrzeuge soll damit nach der touristischen Anwendung der Linie 12 am Rheinfall im Alltag der Schaffhauser Bevölkerung ankommen.

Initiiert von

ULTIMO

2022

Mit dem Projekt ULTIMO sollen neue Grundlagen geschaffen und die ersten wirtschaftlich tragfähigen, bedarfsgerechten und fahrgastorientierten öffentlichen Verkehrssysteme in großem Maßstab eingerichtet werden.

Initiiert von