Wo sehen Sie den grössten Mehrwert von automatisierter Mobilität für die Kundinnen und Kunden?
Ich bin überzeugt, dass automatisierte Mobilität das Potenzial hat, unser Leben in vielerlei Hinsicht zu verbessern.
Automatisierte Fahrzeuge sind sicherer, effizienter und flexibler als menschliche Fahrer. Zudem bieten sie bessere Voraussetzungen in puncto Nachhaltigkeit.
Für den erhöhten Sicherheitsaspekt spricht, dass beispielsweise autonome Fahrzeuge die Verkehrsregeln und ihr Umfeld viel präziser erfassen und befolgen als menschliche Fahrer. Dadurch kann das Unfallrisiko erheblich reduziert werden, was insbesondere im industriellen Umfeld, etwa in Logistikzentren oder Produktionsstätten, einen direkten Einfluss auf Sicherheit und Betriebsstabilität hat.
Ein wesentlicher Effizienzvorteil liegt in der verbesserten Fahrzeug-Interaktion und -Koordination: Automatisierte Nutzfahrzeuge können den Transport von Waren und Gütern optimieren, indem sie Staus umgehen, präzisere Zeitfenster einhalten und Stillstandzeiten reduzieren. In der Logistikbranche, in der Embotech stark engagiert ist, bedeutet das nicht nur verkürzte Lieferzeiten, sondern auch deutliche Kosteneinsparungen. Besonders relevant wird dies in industriellen Logistikumgebungen, wie Automobilwerken oder Containerterminals, wo Automatisierung bereits heute Mehrwert durch eine zuverlässige und skalierbare Fahrzeugsteuerung schafft.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Verfügbarkeit: Automatisierte Fahrzeuge ermöglichen einen durchgehenden 24/7-Betrieb, was gerade für den Logistiksektor von entscheidender Bedeutung ist, da Fachkräftemangel und Schichtarbeit Herausforderungen darstellen. Dadurch können Unternehmen ihre Prozesse flexibler gestalten und Engpässe vermeiden.
Auch der Nachhaltigkeitsaspekt ist eng mit der Effizienz verknüpft: Durch optimale Routenplanung, Stauvermeidung und gleichmässige Fahrweise sinken der Energieverbrauch, die Emissionen und somit die Umweltbelastung – ein entscheidender Faktor für nachhaltige industrielle Logistikprozesse.
Neben diesen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen sehe ich auch einen gesellschaftlichen Mehrwert. Automatisierte Fahrzeuge können insgesamt die Mobilität für Menschen mit Behinderungen oder anderen Einschränkungen verbessern und ihnen mehr Unabhängigkeit ermöglichen.
Warum engagiert sich Embotech bei SAAM?
SAAM bietet eine interdisziplinäre Plattform mit einem klaren Ziel: autonome Mobilitätslösungen in der Schweiz voranzutreiben und international wertvollen Wissensaustausch zu ermöglichen.
Meines Erachtens hat SAAM das Potenzial früh erkannt, welches der Schweiz langfristig eine führende Rolle im Bereich der automatisierten Mobilität sichern kann. Gemeinsam mit dem öffentlichen Verkehr, den Strassenverkehrsbehörden, der Industrie und Forschungspartnern freuen wir uns darauf, ein neues Kapitel in der Schweizer Mobilitätsgeschichte aufzuschlagen und auf diesem Weg die Zukunft der Mobilität in der Schweiz mitzugestalten.
Die Schweiz hat alle Voraussetzungen, um eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und dem Einsatz autonomer Mobilitätstechnologien einzunehmen - die gut entwickelte Infrastruktur, die starke Forschungs- und Entwicklungslandschaft und die unterstützenden staatlichen Initiativen markieren eine deutliche Veränderung im Vergleich zu noch vor ein oder zwei Jahren.
Wann rechnen Sie in der Schweiz mit einer vollständigen Automatisierung der Mobilität?
Ich rechne damit, dass hochautomatisierte Fahrzeuge in der Schweiz noch in diesem Jahr in bestimmten Bereichen, wie z. B. in der Logistik, zum Einsatz kommen. Die neue Verordnung über automatisiertes Fahren, die der Bundesrat jüngst verabschiedet hat, setzt hier einen politischen Meilenstein. Eine vollständige Automatisierung der Mobilität erwarte ich jedoch erst im nächsten Jahrzehnt.
Die Schweiz bringt alle Voraussetzungen mit, um eine Vorreiterrolle in der Entwicklung autonomer Mobilitätstechnologien und dem Einsatz von autonomen Fahrzeugen zu übernehmen: Das Land verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine starke Forschungs- und Entwicklungslandschaft im Bereich innovativer Technologien. Die Schweizer Regierung unterstützt die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen mit verschiedenen Initiativen und wir befinden uns derzeit in einer Umbruchsphase, denn vor rund 1, 2 Jahren lag dieses Ziel noch in viel weiterer Ferne – zumindest aus politischer Perspektive.
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden und der Öffentlichkeit ist entscheidend für den Erfolg der Automatisierung der Mobilität. SAAM ist eben genau an dieser Schnittstelle aktiv und bündelt daher sehr viel Wissen und Initiative.
Ich bin stolz darauf, dass Embotech eine treibende Kraft bei der Entwicklung autonomer Lösungen für industrielle Logistikanwendungen ist und wir aktiv an der Zukunft dieser Technologie mitarbeiten.
Projekte von Embotech zur autonomen Mobilität
Autonomer Terminal-Traktor (ATT)
Diese Initiative umfasst den Einsatz eines automatisierten Terminal-Traktors (ATT), der komplexe Aufgaben in dynamischen Umgebungen bewältigen soll.




Automatisiertes Vehicle Marshalling (AVM)
Wir automatisieren das letzte fehlende Puzzleteil in der Fahrzeugproduktion: das Fahren der Autos vom Fließband in den Logistikbereich, wo die Autos auf Lastwagen und Züge verladen werden



Andreas Kyrtatos ist der CEO der embotech AG, einem schnell wachsenden Unternehmen, das Lösungen für die autonome Logistik anbietet. Als Technologie-Enthusiast, der von Effizienz getrieben wird und eine Leidenschaft für die Unterstützung der persönlichen Entwicklung hat, besitzt er einen Master in Maschinenbau vom Imperial College London und einen Executive Master HSG in Wirtschaft und Recht. Neben der Leitung von embotech's Arbeit im Bereich des automatisierten Rangierens und der autonomen Terminal-Traktoren ist Andreas ein begeisterter Triathlet und stolzer Vater von zwei Kindern (Quelle: Linkedin)
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