Schweizerischer Verband für autonome Mobilität

CHORUS: Die Zukunft der urbanen Mobilität in Europa orchestrieren

SAAM tritt dem CHORUS-Konsortium bei, einem 42-monatigen EU-Projekt, das 36 Partner zusammenbringt, um zu gestalten, wie autonome, gemeinsam genutzte und vernetzte Verkehrssysteme in ganz Europa harmonisch funktionieren.

Geschrieben von

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Raphaël Sauvain

Veröffentlicht am

BlogRahmen, Projekt

Stellen Sie sich eine Stadt vor, in der autonome Shuttles neben gemeinsam genutzten Fahrrädern fahren, Lieferroboter über Bürgersteige navigieren und alle Verkehrsträger in Echtzeit miteinander "sprechen". Keine Staus mehr, keine überraschenden Verspätungen, sondern nahtlose, intelligente Fahrten.


Das ist die Vision hinter CHORUS, einer neuen 42-monatigen europäischen Initiative, die am 1. Juli 2025 in Athen gestartet wurde und 36 Partner zusammenbringt, um die "Orchestrierungsschicht" der zukünftigen Mobilität aufzubauen.

In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, warum CHORUS wichtig ist, was es bewirken wird und wie es unseren Reisealltag verändern könnte.

CHORUS Gruppenbild
Die 36 Partner auf dem CHORUS-Kickof-Treffen in Athen - Juli 2025

Warum CHORUS wichtig ist

Wenn wir über autonome Mobilität oder vernetzte Fahrzeuge sprechen, kann man sich leicht in Sensoren, Algorithmen und Hardware verlieren. Die eigentliche Herausforderung ist jedoch die Koordination: Wie arbeiten alle Akteure in einer Stadt (Fahrzeuge, Nutzer, Infrastruktur, Logistik, ...) zusammen?

CHORUS geht diesen "Mittelweg" an, indem es einen Rahmen für die verkehrsträger-, akteurs- und städteübergreifende Harmonisierung schafft.

Auf diese Weise werden drei große Probleme angegangen:

  1. Aufbrechen von Silos
    Heute arbeiten öffentliche Verkehrssysteme, Lieferunternehmen, Mikromobilität und Privatfahrzeuge oft parallel und tauschen nur selten Daten aus oder planen gemeinsam. CHORUS zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zu fördern, damit der Verkehr ein einheitliches Ökosystem wird.
  2. Skalierbarkeit und Vertrauen
    Wenn jede Stadt ihr eigenes, isoliertes System entwickelt, ist eine Skalierung auf gesamteuropäische Ebene unmöglich. CHORUS ebnet den Weg für gemeinsame Normen, interoperable Protokolle und Vertrauensmechanismen, damit Innovationen grenzüberschreitend genutzt werden können.
  3. Der Nutzer steht im Mittelpunkt
    Es geht nicht um Technologien um ihrer selbst willen. CHORUS will die Nutzer befähigen: Vorschläge in Echtzeit, reibungslose multimodale Routen und Auswahlmöglichkeiten, die sich dynamisch anpassen.

Außerdem trägt sie zur Erreichung der großen europäischen Ziele bei: Verringerung der Verkehrsüberlastung, Reduzierung der Emissionen und Verbesserung der Sicherheit.

Was CHORUS tun wird: 7 Demonstranten, 1 Mission


CHORUS wird seinen Rahmen an 7 Demonstrationsstandorten in ganz Europa zum Leben erwecken, die ausgewählt wurden, weil sie jeweils unterschiedliche Mobilitätsherausforderungen darstellen.

  1. Zürich, Schweiz
    Schwerpunkt: Zustellung auf der letzten Meile über "Pick-Up / Drop-Off (PUDO)"-Boxen, automatische Reservierung, optimale Standortvorhersage anhand von Mobilitäts-, Wetter- und Ereignisdaten.
  2. Bern, Schweiz
    Schwerpunkt: Autonome Güterzustellung auf der "mittleren Meile", Integration mit der Bahnlogistik, Nutzung von realen Verkehrs- und Wetterdaten zur Prüfung von Leistung und Sicherheit.
  3. Genf, Schweiz
    Schwerpunkt: Integration von Personen- und Güterverkehr, Nutzung gemeinsamer Flotten, Sammlung und Analyse von Verkehrsdaten zur Erstellung einer vorausschauenden "Heatmap" des Netzes.
  4. Paris-Saclay, Frankreich
    Schwerpunkt: Kombination von Elektro-Carsharing und autonomen Shuttles (feste Route + auf Anfrage) mit Echtzeit-Dateninfrastruktur.
  5. Oxfordshire, UK
    Erprobung von rollstuhlgerechten autonomen Kleinbussen, Optimierung der Logistik auf der letzten Meile, Integration von Fracht- und Passagierdiensten.
  6. Trikala, Griechenland
    Pilotprojekt für autonome Lieferroboter in der Stadtlogistik, plus kollektive Wahrnehmungssysteme für die Sicherheit.
  7. Helsinki, Finnland
    Schwerpunkt: Lieferroboter abseits der Straße, Sicherheitssysteme für schwächere Verkehrsteilnehmer.

Die Rolle des SAAM& der Schweizer Blickwinkel

Die Teilnahme an diesem Projekt mit anderen Schweizer Institutionen ist für uns von besonderer Bedeutung:

  • Wir können die Schweizer Innovation und das Know-How einbringen (von Satelliteninstituten, Mobilitätslabors, öffentlichen Verkehrsbetrieben).
  • Wir werden Schweizer Städte als Laboratorium sehen: Zürich, Bern und Genf werden zu den Demonstratoren gehören: Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger werden neue Mobilitätsoptionen direkt erleben.
  • Durch unsere Netzwerke in der Schweiz können wir die Regulierung, die Standardisierung und das Vertrauen mitgestalten und die Entwicklung der autonomen Mobilität in der Schweizer Gesetzgebung und Praxis beeinflussen.
  • Von den 7 ausgewählten Standorten befinden sich 3 in der Schweiz, was die Schlüsselrolle dieses Landes in diesem Bereich unterstreicht.

Aufruf zum Handeln für Leser/Partner

Abschließend möchten wir Sie auf folgende Weise zur Teilnahme auffordern:

  • Wenn Sie Beamter einer Stadt sind: Achten Sie auf Piloteinsätze in Ihrer Region. Nehmen Sie an Workshops teil und berichten Sie von Ihren Herausforderungen.
  • Wenn Sie ein Mobilitätsbetreiber oder Technologieanbieter sind: Sehen Sie, wo Ihre Lösung in die Orchestrierungsschicht integriert werden kann. Wir suchen Mitstreiter.
  • Wenn Sie ein Bürger/Nutzer sind: erwarten Sie in den nächsten Jahren Möglichkeiten, autonome Shuttles, Lieferroboter und dynamische multimodale Fahrten auszuprobieren. Ihr Feedback wird wichtig sein.

Wir werden auf unseren SAAM laufend über Meilensteine, Erfahrungsberichte und visuelle Geschichten informieren.

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